Der Gewölbekeller ist während der Frühlingsferien am Samstag geschlossen: 20. & 27. April und Samstag, 4. Mai. Donnerstags bleibt geöffnet oder nach Vereinbarung.

Vignaiolo Vittorio Graziano

, Italien

In Vittorio Grazianos Weingut in Castelvetro di Modena wachsen auf fünf Hektar knapp 15 Rebsorten, von denen rund 10 bekannt sind, der Rest wurzelt namenlos in für die Gegend eher kargen Böden. Vittorio sammelt und pflegt seit zwei Jahrzehnten alte Sorten der Emilia und setzt sie in seine Weingärten neben die allgegenwärtigen Grasparossa und Malbo Gentile. Vittorio ist DER Altmeister des Lambrusco, mit rund 60 Jahrgängen auf seinem Buckel!

Zwei Trebbianosorten bilden beispielsweise das Fundament für einen brillanten weissen Frizzante (Riva di Sopravento), dessen weitere drei Sorten in der offiziellen Ampelographie der Weinwelt dann nicht mehr vertreten sind. Nicht nur die alten Sorten auch die alten Kulturtechniken fanden Eingang in seine Weingartenphilosophie: Gemäss den Prinzipien klassischer Mischkultur pflanzte er zwischen seine Rebreihen Bäume und Kräuter und überließ die restliche Vegetation dem naturgemässen Zufall. Die Anwendung traditioneller Methoden bedeuteten auch den völligen Verzicht jedweder Herbizide, Pestizide und Fungizide. Statt stets zu expandieren, gab Vittorio sich mit der Rebfläche zufrieden, die er selbst bewältigen kann. Daraus produziert er eine Handvoll Schaumweine, die fast alles, was man an Frizzante & Spumante aus der Emilia kennt, wegwischen (die Ausnahmen sind die paar wenigen Winzer, für die Vittorio das große Vorbild war). Im Keller läuft die erste Gärung spontan ab, die zweite Gärung findet nach der Zufuhr von Süßmost in der Flasche statt. Vittorio filtert und schönt nicht, schwefelt minimal (<20mg/l) und die einzige Konzession, die er macht, besteht darin, dass er degorgiert und derart die Trubstoffe aus der Flasche entfernt.