Viñas Serranas

Castilla-León, Spanien

Die Region Salamanca westlich von Madrid war einst legendär – mit ihren kleinen Parzellen auf Granitböden und der autochthonen Sorte Rufete. Das neue Projekt Viñas Serranas verhilft ihr zu altem Glanz – eine längst überfällige Entwicklung.

Die Sierra de Salamanca liegt westlich von Madrid, nahe an der portugiesischen Grenze. Zu römischen Zeiten existierte hier eine blühende Weinkultur. Die Reben in der sehr steilen, hügeligen Region werden seit jeher auf kleinen Terrassen kultiviert. Meist als Buschreben und ohne sonderliche Ordnung angepflanzt, ist die Arbeit mühselig und die Erträge sind gering. Mit dem Verschwinden der lokalen Kooperativen in den 1950er-Jahren verschwand auch der Weinbau in der Region fast komplett. Salamanca fiel in einen Dornröschenschlaf. Im Jahr 2010 zählte man in der DO Sierra de Salamanca gerade mal noch fünf Weingüter. Eine Tragödie. Der ausgebildete Winzer Caesar Ruiz ist Weinhändler und Besitzer einer Weinbar in Madrid. Er hatte die darbende Region schon lange im Auge. Einerseits wegen ihrer Geschichte, andererseits wegen ihrer topografischen und geologischen Ähnlichkeit zum Beaujolais. In beiden Regionen dominieren Granitböden. Und dann war da noch die autochthone Traubensorte Rufete, die es dem frankophilen Caesar angetan hatte – diese bringt schlanke, elegante Weine mit einer intensiven Frucht und feinen Tanninen hervor. Weine für Liebhaber, wie er einer ist. 2017 konnte er mit einigen Freunden ein Weingut in Salamanca übernehmen – Viñas Serranas war geboren. Auf gut 12 Hektar Rebfläche produzieren sie nach biodynamischen Methoden Einzellagen-Rufetes und Kleinstmengen von Rufete blanco, Calabrés und Aragonés. Spontan vergoren und in 500-Liter-Fässern ausgebaut sind ihre terroirgetriebenen Tropfen perfekte Beispiele des modernen spanischen Low-Intervention-Weins.